Konstituierender Verbandstag in Haßloch: Ulf Meyhöfer erster Präsident

30. September 2025

Die erste gemeinsame Spielzeit läuft schon. Jetzt haben die Handballer im südlichen Rheinland-Pfalz endlich auch eine ordentlich gewählte Führung. In der verbandseigenen Pfalzhalle in Haßloch hielt der Handballverband Rheinhessen-Pfalz (HVRP) seinen konstituierenden Verbandstag ab, bei dem über Satzung, Ordnungen und ein neues Präsidium abgestimmt wurde. Wenig überraschend wählten die Vereinsvertreter dabei Ulf Meyhöfer aus Kapsweyer zum ersten Präsidenten des neuen Verbands, der die Findungsphase überstanden hat und nun in eine neue Ära aufbricht.

Der Handballverband Rheinhessen-Pfalz ist entstanden durch Umbenennung des ehemaligen Pfälzer Handballverbands (PfHV) und Anschluss des ehemaligen Handballverbands Rheinhessen (HVR). Folglich hatte das Präsidium des ehemaligen PfVH für den Übergang bis zum ersten Verbandstag auch die Führung des neuen Verbands inne. Meyhöfer ging somit schon als amtierender Präsident in den Abend und führte durchs umfangreiche Programm, das mit kurzen Grußworten des Haßlocher Bürgermeisters Tobias Meyer und des DHB-Vizepräsidenten Gunter Eckardt eröffnet wurde. Von den 129 stimmberechtigten Vereinen im neuen Verband waren 122 vertreten, womit nicht nur die Beschlussfähigkeit gegeben war, sondern auch der große Rückhalt für den in beiden Verbänden einstimmig beschlossenen Zusammenschluss noch einmal unterstrichen wurde.

An den Anfang seines Berichts stellte Meyhöfer zunächst die Vorstellung des frisch entworfenen Logos, das in stilisierter und kreisrunder Form den Rhein mit hügeliger Landschaft zeigt, über der wie die aufgehende Sonne ein Handball thront. „Mit dem Zusammenschluss endete in beiden Regionen eine über 75-jährige eigenständige Verbandsgeschichte. Wir haben den Grundstein gelegt für einen starken, modernen und zukunftsfähigen Handballverband Rheinhessen-Pfalz. Diese Entscheidung war getragen von dem gemeinsamen Ziel, die Kräfte zu bündeln, Synergien zu nutzen und den Handballsport in der Region zukunftsfähig aufzustellen“, erklärte Meyhöfer und verwies darauf, dass der neue Verband über 26.000 Mitglieder in aktuell 134 Handballvereinen vertritt. „Diese Zahlen unterstreichen die gesellschaftliche Bedeutung des Handballsports in der Region und die Verantwortung, die mit der Verbandsarbeit einhergeht. Das künftige Präsidium und die Gremien stehen vor wichtigen Aufgaben, um den Verband nachhaltig und modern aufzustellen.“ Dabei möchte der HVRP durch Datenerhebungen künftig auch den Wirkungsgrad seiner Maßnahmen messen und so in der Lage sein, gezielte Anpassungen vorzunehmen. „Der Handballverband Rheinhessen-Pfalz versteht sich als moderner Dienstleister für seine Mitgliedsvereine und als Impulsgeber für den Handballsport in Rheinland-Pfalz. Die Verschmelzung war ein mutiger Schritt. Nun gilt es, diesen Weg gemeinsam mit Engagement, Transparenz und Innovationskraft weiterzugehen. Lassen sie uns gemeinsam den Handball in Rheinhessen und der Pfalz stark machen - für heute, für morgen und für die nächsten Generationen“, appellierte Meyhöfer an alle Anwesenden zu Mitarbeit und Zusammenhalt.

Nach der Genehmigung des Finanzplans ging es an die Verabschiedung der neuen Satzung und Ordnungen, deren wichtigste Inhalte und Änderungen noch einmal vorgestellt wurden. Die Mitglieder des HVR und des PfHV hatten bei ihren zeitgleich durchgeführten außerordentlichen Verbandstagen im November 2024 bereits dem zuvor vorgelegten Satzungsentwurf inhaltlich zugestimmt. Dieser Satzungsentwurf wurde nun mit aktuellen redaktionellen Anpassungen dem konstituierenden Verbandstag zur Verabschiedung vorgelegt und ebenso einstimmig angenommen wie die verschiedenen Ordnungen.

Somit übernahm der Präsident des Sportbunds Rheinhessen und ehemalige HVR-Präsident Klaus Kuhn das Kommando und schlug in Funktion des Versammlungsleiters Ulf Meyhöfer als neuen Präsidenten des HVRP vor. Dieser hatte zuvor seine Bereitschaft erklärt, das Amt zu übernehmen, aber im Bodenheimer Gerd Offer auch gleich seinen möglichen Nachfolger dabei einzuarbeiten. Das Votum für Meyhöfer fiel einstimmig aus, womit es nur noch eine letzte Hürde zu nehmen galt: Die DJK SF Budenheim hatte zwei Anträge gestellt, deren Annahme der neue Präsident nicht mitzutragen bereit gewesen wäre. Inhaltlich ging es um die Reduzierung von Meldegeldern für Jugend-Mannschaften, die im HVR noch bei null gelegen hatten. Zur Finanzierung hatte die DJK die Bestrafung von Vereinen ohne Jugendarbeit vorgeschlagen. Beide Anträge wurden mit überwältigender Mehrheit abgelehnt. Trotzdem versprach Meyhöfer, das Thema Meldegelder im Auge zu behalten und gegenzusteuern, wenn es die Finanzlage zulässt. Zwei weitere Anträge aus Budenheim und Osthofen, die auf die Nutzung von Haftmitteln auch in unteren Spielklassen abzielten, fanden ebenfalls keine Zustimmung.

Ehe Meyhöfer zum Abschluss des Abends noch überrascht wurde, bedankte er sich bei allen Mitstreitern, die viel Arbeit und Zeit in den vergangenen Monaten investiert hatten. Stellvertretend hob er Mathias Solms heraus, der als Präsident des HVR den Zusammenschluss mit auf den Weg gebracht hatte und den er nun zum Ehrenmitglied des HVRP ernannte. Doch auch Meyhöfer sollte nicht leer ausgehen und erhielt eine Sonderehrung, für die sein Vorgänger im Amt des PfHV-Präsidenten, Friedhelm Jakob, per eingespieltem Video die Laudatio hielt. Letzten Endes war der Verbandstag harmonischer als erwartet verlaufen und in nicht einmal drei Stunden über die Bühne gegangen.

Als Vizepräsidenten wurden ins Präsidium gewählt: Jeanette Hilzendegen (Ressort Finanzen), Tobias Gunst (Spieltechnik), Rüdiger Wenzel (Jugend), Jana Heussler (Recht), Ralph Müller (Schiedsrichterwesen), Gerd Offer (Verbandsentwicklung). Ins erweiterte Präsidium wurden gewählt: Dirk Waidner (Referent für Öffentlichkeitsarbeit), Martin Thomas (IT-Beauftragter), Alexander Zimpelmann (Referent für Inklusion), Tito Casara (Referent für Integration), Lukas Braum (Männerwart), Manfred Nöther (Frauenwart), Franziska Brecht (Jugendwart männlich), Stephanie Welter (Jugendwart weiblich).