Preissprünge im GEMA-Pauschalvertrag darf es in Zukunft nicht geben

08. Dezember 2025

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat den GEMA-Pauschalvertrag bis 2029 verlängert und bezeichnet dies als großen Erfolg. Der Landessportbund Rheinland-Pfalz teilt diese Einschätzung nur teilweise. Ein Kommentar von LSB-Hauptgeschäftsführer Thomas Kloth.

Grundsätzlich begrüßen wir als organisierte Sport in Rheinland-Pfalz eine Rahmenvereinbarung, die den Vereinen Bürokratie erspart. Allerdings ist die Preisentwicklung alarmierend.

Die Zahlen im Überblick:
•    Bisheriger Beitrag: 12,84 Cent pro Mitglied
•    Ab 2026: 16,80 Cent pro Mitglied
•    Bis 2029: 21,35 Cent pro Mitglied

Das bedeutet eine deutliche Steigerung gegenüber dem bisherigen Preis und eine Verdreifachung im Vergleich zu 2019 (ca. 7 Cent). Ursprünglich hatte die GEMA sogar 25,93 Cent (netto) für 2028 gefordert. Mit der aktuellen Vereinbarung liegt der Satz in 2028 bei 19,93 Cent – rund 23 Prozent weniger als die Ausgangsforderung. Die Verhandlungsgruppe der Landessportbünde unter Vorsitz des DOSB hat damit zumindest eine spürbare Entlastung für die Vereine und Verbände erreicht. Eine bundesweite Befragung der Vereine, die die Verhandlungen mit der GEMA begleiteten, zeigt zudem: Zirka zwei Drittel (rund 64 Prozent) der Sportvereine akzeptieren moderate Preiserhöhungen. Die Preisentwicklung darf dennoch in dieser Dynamik nicht fortgeschrieben werden.

Die Konferenz der Landessportbünde betont dazu, der DOSB müsse die Zeit bis 2029 nutzen, um die politische Kommunikation gegenüber den Aufsichtsbehörden der GEMA zu intensivieren. Ziel sei es, weitere sprunghafte Preissteigerungen zu verhindern und die Interessen des Sports wirksam zu vertreten.

Dabei dürfen und können wir den DOSB nicht alleine lassen. Jede Ebene – von Bund über Land bis hin zum „kleinen“ Verein – muss in den kommenden vier Jahren Position beziehen, sodass die Preise für Musiknutzung nicht weiter in den Sprüngen steigen, wie es in diesem Vertrag unterschrieben wurde.

Wir müssen in den nächsten Jahren wieder dahin kommen, dass der Preis politisch argumentiert und verhandelt wird.