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Sportstätten sollen offen bleiben und Sportvereine finanzielle Hilfen erhalten

22. August 2022

Landessportbund und regionale Sportbünde begrüßen Beschluss der Sportministerkonferenz (SMK)

Der rheinland-pfälzische Sport begrüßt den Beschluss der Sportministerkonferenz (SMK), die ein wichtiges Signal für den organisierten Sport in der Energiekrise sendet, die bisherigen Forderungen nach finanziellen Hilfen für besonders betroffene Betreiber von Sportstätten stärkt und sich deutlich gegen die Schließung von Sportstätten, insbesondere Schwimmbädern, ausspricht. Auch die Beschlussvorlage eines Förderprogrammes für kurzfristig umsetzbare Maßnahmen zur energetischen Sanierung vereinseigener Sportstätten – im Hinblick auf Energieeffizienz und die stärkere Nutzung regenerativer Energien – greift bestehende Forderungen der Sportbünde des Landes Rheinland-Pfalz auf. 

LSB-Präsident Wolfgang Bärnwick betont: „Es ist ein wichtiges und richtiges Signal für den organisierten Sport, dass sich die Sportministerkonferenz (SMK) intensiv mit der Thematik Energiekrise im Kontext der Herausforderungen, mit denen sich die Sportvereine aufgrund der Energiekrise konfrontiert sehen, auseinandergesetzt hat und nun die aus unserer Sicht richtigen Forderungen beschließt.“ Im Grunde greifen die von der SMK gefassten Beschlüsse die kommunizierten Forderungen des organisierten Sports auf. Bereits Anfang Juli hatten der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und die Landessportbünde auf die bekannte Empfehlung des Deutschen Städtetages, kurzfristig Hallenbäder zu schließen, reagiert und vor einem Energie-Lockdown für den Sport gewarnt. 
„Menschen leiden zunehmend unter Bewegungsmangel im Alltag und deren physischen und psychischen Folgen. Wir dürfen die Fehler aus der Corona-Pandemie nicht wiederholen und diese Faktoren durch erneute Schließungen von Hallenbädern und Sporthallen noch weiter verstärken“, sagt LSB-Präsident Wolfgang Bärnwick. Der SMK-Beschluss bestätigt diese Haltung und bewertet die Schließung von Sportstätten als „ultima ratio“. 
Der Stufenplan des DOSB zur Reduzierung des Energie- und Gasverbrauchs in Schwimmbädern wird als der richtige Weg angesehen. Vor der Schließung von Sportstätten sind sämtliche mildere Maßnahmen, wie z.B. das Absenken von Temperaturen, zu bevorzugen, so die SMK. Der Sport stellt sich der gesamtgesellschaftlichen Aufgabe zur Energiereduktion. So fordern LSB und Sportbünde weiterhin alle rheinland-pfälzischen Sportvereine auf, Verantwortung zu übernehmen und möglichst viel Energie einzusparen. Die Empfehlungen zur Energiereduktion von DOSB und den LSBs liefern dazu die Grundlage.

Auch die an den Bund gerichtete Forderung der SMK, bei künftigen Finanzhilfen die Betreiber von Sportstätten und somit auch Sportvereine zu berücksichtigen, entspricht den Appellen des organisierten Sports. „Die rheinland-pfälzischen Sportvereine werden von der aktuellen Krise nach der Pandemie erneut auch finanziell getroffen. Neben Entlastungen für Privatpersonen und Unternehmen bedarf es auch direkter finanzieller Hilfen für gemeinnützige Sportvereine und Kommunen“, sagt Klaus Kuhn, Präsident Sportbund Rheinhessen. „Daher unterstützen wir den SMK-Beschluss und fordern angemessene Entlastungen für die Betreiber von Sportstätten“, so Kuhn weiter. 

SMK-Beschluss: Impulse für energetischen Sanierung und Energieeffizienz im Sport

Durch die aktuelle Energiekrise treten neben den kurzfristig steigenden Energiepreisen weitere Herausforderungen für die Betreiber der Sportstätten in den Vordergrund, die zukünftig eine noch stärkere Abkehr von fossilen Energieträgern und eine noch intensivere Nutzung von regenerativen Energien notwendig machen. LSB und regionale Sportbünde begrüßen ausdrücklich die von der SMK geforderte Fortführung des Investitionspakt Sport sowie darüberhinausgehende Impulse für nachhaltige Investitionen und energie- und ressourcensparende Maßnahmen. „Das Ende Juli gestartete Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ kann erst der Anfang sein, wir brauchen weitere Förderprogramme und Investitionsanreize, die sich gezielt an Sportvereine und -verbände richten. Rund 3000 Vereine mit eigenen Sportanlagen sind auf dem Weg hin zur mehr Klimaneutralität ein enormes Potential für das Land und sollten bei einem Dekarbonisierungsprogramm intensiv mit integriert werden“, sagt LSB-Präsident Wolfgang Bärnwick.
Insbesondere im Bereich der Senkung des Verbrauchs an fossilen Energieträgern besteht großer Bedarf. Da viele Sportstätten im Zuge der „Goldenen Pläne“ gebaut und seither nicht mehr großflächig saniert wurden, dominieren bei der Wärmeversorgung vor allem Energieträger wie Ölheizungen, Gasheizungen oder sogar Nachtspeicheröfen. „Die Verwendung von regenerativen Energiequellen zur Wärmeversorgung stellt in den rheinland-pfälzischen Sportvereinen die Ausnahme dar. Das gleiche gilt für die regenerative Energieversorgung durch Photovoltaik-Anlagen. Die unzureichende Gesetzlage zur Finanzierung und zum Betrieb von PV-Anlagen schreckt viele Sportvereine ab, hier muss dringend nachgebessert werden und eine angemessene Unterstützung im Sinne der langfristigen, zuverlässigen und nutzerorientierten Bereitstellung von Sportstätten ermöglicht werden“, sagt Klaus Kuhn, Präsident Sportbund Rheinhessen.     

 

Weitere Informationen zur Thematik Energie-Krise und Sport finden Sie auf der Sonderseite: Energiekrise im Sport | Landessportbund Rheinland-Pfalz (lsb-rlp.de) 

 

Die Beschlüsse der Sportministerkonferenz (SMK) finden Sie hier unter:

Beschluss zur Unterstützung für den organisierten Sport bei der Bewältigung der Energiekrise

Beschluss eines Förderprogrammes für kurzfristig umsetzbare Maßnahmen zur energetischen Sanierung vereinseigener Sportstätten