Sportbund Rheinhessen trauert um Birgitt Nebrich

16. Januar 2024

Am 11. Januar 2024 verließ mit Birgitt Nebrich eine ganz Große die rheinhessische Sportlandschaft – der Sportbund Rheinhessen trauert mit seinem Vorstand, Präsidium sowie allen ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitenden um eine Funktionärin, die den Sport nicht nur gestaltet, sondern auch geprägt hat. Die ruhige Macherin hat tiefe und nachhaltige Spuren von der Vereins- bis zur Verbandsebene hinterlassen. Ihr sportlicher Alltag war ebenso durch das Geräteaufbauen in der Halle, dem Organisieren im Verein als auch dem Entwurf großer Sportentwicklungskampagnen für ganz Rheinhessen geprägt. 

„Birgitt Nebrich war ein Vorbild für alle ehrenamtlich Tätigen. Ihrer Zeit war sie oft einen Schritt voraus, sie war immer hilfsbereit, unterstützte mit Tatkraft und Kreativität. Bei ihr wirkte alles so selbstverständlich und leicht, obwohl sie vielfach unbegangene Pfade betrat und so häufig mit Ideenreichtum wichtige Impuls für zeitgemäße Entwicklungen gab“, hebt Thorsten Richter, Vorstand des Sportbundes Rheinhessen, hervor. 

Schon mit 20 Jahren war Birgitt Nebrich ehrenamtlich tätig. Zunächst als Übungsleiterin, ehe es über die Zwischenstation als Oberturnwartin im Mombacher Turnverein auch in ein Vorstandsamt für sie ging. 18 Jahre lang war sie als 2. und 1. Vorsitzende im traditionellen Arbeiterviertel Mainz-Mombach tätig und ihr Name ist untrennbar mit vielen Vereinserfolgen verbunden. Bereits früh erkannte sie den Zahn der Zeit und hat die erfolgreiche Verschmelzung mit der TSG Eintracht Mombach in die Wege geleitet. Ein Weg, den heute viele Vereine gehen. Aber auch die Teilhabe war für Birgitt Nebrich ein wichtiges Anliegen. So hat sie nicht nur den Anstoß zur Gründung eines Jugendausschusses gegeben, damit Kinder und Jugendliche ebenfalls mit einer Stimme im Vorstand Gehör finden, sondern auch Sportangebote für Muslima initiiert sowie Inklusionskooperationen angestoßen und das Gesundheitssportangebot erweitert – Sport für alle, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Religion, das war ihr bei der Reform und Strukturierung ihres Mombacher Turnvereins besonders wichtig. Und dabei nicht nur zu verwalten, sondern vielmehr zu gestalten. 

Diesen Tatendrang lebte sie nicht nur im Vereinsumfeld, sondern auch in vielen anderen Funktionen aus. Im Turngau Mainz war Birgitt Nebrich von 1979 bis 1991 ebenso tätig wie beim rheinhessischen Turnerbund. Dort fungierte sie über 16 Jahre lang bis zum Jahre 2007 als Geschäftsführerin. Das Netzwerk und die enge Verbundenheit zwischen Vereinen und Verbänden war ihr dabei immer ein besonderes Anliegen, weshalb sie sich auch innerhalb des Sportbundes Rheinhessen für die Weiterentwicklung der rheinhessischen Sportlandschaft stark gemacht hat. Als Mitglied des Ausschusses für Aus- und Weiterbildungen hat sie seit 1994 viele Ideen und Impulse auf den Weg gebracht, die noch heute in der Qualifizierungsarbeit zu finden sind. Ebenfalls war sie als Präsidiumsmitglied von 2006 bis 2016 maßgeblich an der noch heute bestehenden engen Vernetzung zwischen Sportbund, Verbänden und Vereinen beteiligt – der Sportbund Rheinhessen als mitgliederorientierter Dienstleister für seine Vereine und Verbände. 

Somit ist es nicht verwunderlich, dass Birgitt Nebrich zu Lebzeiten mit einer Vielzahl an Ehrungen ausgezeichnet worden ist. Mit dem Erhalt der Ehrenplakette des Landessportbundes Rheinland-Pfalz im Jahre 2006, über die Verleihung der Ehrennadel in Gold des Sportbundes Rheinhessen im Jahre 2007 bis hin zur Überreichung der Ehrenplakette des Landes Rheinland-Pfalz im Jahre 2015 und der Ehrenmitgliedschaft im Sportbund Rheinhessen im Jahre 2018. Doch all diese Ehrungen spiegeln nur einen Bruchteil des Engagements von Birgitt Nebrich wider. Doch dieser Bruchteil zeigt, wie sehr sie nun in der Sportlandschaft vermisst wird und welche Spuren sie hinterlassen hat – als Sportlerin, Übungsleiterin, Funktionärin und als stets sozial engagierter Mensch. 

„Mit Birgitt Nebrich verlässt uns eine Frau, die große Worte mied, aber keine großen Taten scheute. Stets als Macherin im Hintergrund packte Birgitt immer dort an, wo sie gebraucht wurde. Zeitlebens hat sie sich für den rheinhessischen Sport eingesetzt und verdient gemacht – ein Lebenswerk im Dienste des Sports, das einzigartig war und für das wir uns alle nur bedanken können. Wir werden Birgitt ein ehrendes Andenken bewahren und drücken unser tiefstes Mitgefühl an ihre Familie und Angehörige aus“, so Sportbund Rheinhessen Präsident Klaus Kuhn.