Sportbund Rheinhessen, BKK24 und Björn Steiger Stiftung statten 12 Sportvereine mit Laien-Defibrillatoren und 13 Sportvereine mit LifePads aus

05. Dezember 2023


Gemeinsam mit der Björn Steiger Stiftung und der BKK24 hat der Sportbund Rheinhessen im Juli 2022 das Projekt „Herzsicher! Sportler:innen retten Leben“ initiiert. Ziel ist es, möglichst viele Menschen für das Thema Laienreanimation zu sensibilisieren und Mitglieder aus Sportvereinen im Umgang mit sogenannten Automatisierten Externen Defibrillatoren (AED) auszubilden. Denn in Deutschland sterben jedes Jahr etwa 100.000 Menschen an einem plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand, und schnelle Hilfe durch eine Herzdruckmassage in den ersten Minuten kann Leben retten. Eine noch höhere und realistische Überlebenschance haben die Betroffenen außerdem, wenn möglichst innerhalb der ersten drei Minuten ein AED zum Einsatz kommt. Die von den Projektpartnern geförderten Defibrillatoren bieten daher nun eine zusätzliche Sicherheit für den Alltag im Sportverein, und mit den Wiederbelebungsschulungen werden die Sportler:innen zu ausgebildeten Ersthelfer:innen und somit indirekt zu Lebensrettern.  

Nun konnten zwölf weitere rheinhessische Sportvereine von der Kooperation profitieren und erhielten am 04.12.2023 in der Geschäftsstelle des Sportbundes Rheinhessen ein „All-Inclusive-AED-Paket“, das nicht nur ein AED-Gerät inklusive Außenwandkasten oder Wandkasten zur Innenmontage beinhaltet, sondern auch die Übernahme von Folgekosten für den Austausch der PadPak Kassette sowie die Schulung von Trainer:innen in Wiederbelebungsmaßnahmen (Herzdruckmassage und Einweisungsschulung im Umgang mit einem Defibrillator). Auch die 13 Vereine, die kein Losglück hatten, profitieren von dem Projekt und werden und ohne Zuzahlung mit LifePads ausgestattet. Das LifePad ist ein innovatives Produkt für den Einsatz bei medizinischen Notfällen. Es wird auf die Brust gelegt und hilft optisch und durch akustische Signale bei der Lebensrettung mittels Herzdruckmassage. 

Die anwesenden Vereinsvertreter*innen wurden jedoch nicht nur materiell ausgestattet, sondern auch mit wertvollem Wissen durch den Notfallsanitäter-Ausbilder und Medizinpädagogen Holger Krannich versorgt. Er gab zudem wichtige Impulse zur Herzgesundheit im Sport.  Dabei wurde deutlich aufgezeigt, dass beim Einsatz eines Defibrillators und bei der Herzdruckmassage jede Minute zählt. Anschließend gab Tobias Palm, Regionalleiter „Länger besser leben“ Alzey-Worms bei der gesetzlichen Krankenkasse BKK24, einen kurzen Einblick in das Programm der BKK24, bei der die Prävention sehr stark im Vordergrund steht, sodass der Defibrillator bestenfalls erst gar nicht zum Einsatz kommt. Für den doch eintretenden Ernstfall demonstrierte Gabriele Ballmer, Projektkoordinatorin "Herzsicher" bei der Björn Steiger Stiftung, worauf es bei der Anwendung des AED und der Herzdruckmassage ankommt. 

"Wir haben bei uns verschiedene Sportgruppen vom Kindesalter bis zu Senior*innen und hoffen natürlich, dass der Fall niemals eintritt, aber wenn es so weit kommt, ist es eine tolle Sache, dass wir ab sofort einen Defibrillator griffbereit haben. Wir haben bereits unsere Übungsleiter*innen in der Ersten-Hilfe geschult und wiederholen dies regelmäßig“, so Christophe Lawall, stellvertretender Vorsitzender des TV 1863 Gundersheim, beispielhaft für die anwesenden Vereine. 

Auch für das Jahr 2024 können sich interessierte Sportvereine erneut um einen AED und die Schulung bewerben – die Bewerbungsfrist endet am 31.07.2024. Die Bewerbung kann formlos per E-Mail an Ilka Knobloch gesendet werden (i.knobloch@sportbund-rheinhessen.de). Dabei sollten Antworten auf die folgenden fünf Fragen gegeben werden:

  • Warum soll genau Ihr Verein einen Defi erhalten, was macht Ihren Verein besonders?
  • Wo würden Sie den AED öffentlich anbringen?
  • Wie schnell wäre der AED im Notfall erreichbar?
  • Wie schnell ist Ihr Verein im Notfall für Rettungsdienste erreichbar?
  • Wie würden Sie Ihre Vereinsmitglieder für das Thema „Herzsicherheit“ zukünftig sensibilisieren?

„Im Laufe der Kooperation ist es uns gelungen, gemeinsam mit unseren Partnern, der BKK24 und der Björn Steiger Stiftung, Sportvereine in der Lebensrettung zu unterstützen. Wir werden das Projekt auch die nächsten Jahre fortführen, um unsere rheinhessischen Sportvereine nach und nach für Notfälle zu rüsten, die hoffentlich nie eintreten“, wirbt Sportbund Rheinhessen Präsident Klaus Kuhn bereits für neue Bewerber:innen. Darüber hinaus ist es dem Sportbund Rheinhessen ein Anliegen, die Hemmschwelle für die Sportvereine so gering wie nur möglich zu halten, wie Thorsten Richter, Vorstand des Sportbundes Rheinhessen betont: „Durch die Kooperation ist es möglich, die Sportvereine durch einen niedrigschwelligen Antrag sowie eine geringe Selbstbeteiligung mit einem AED-Gerät auszustatten. Weiterhin konnten wir auch Sportvereine mit kostenlosen LifePads ausstatten. Dies trägt nicht nur dazu bei, im Notfall lebensrettend unterstützen zu können, sondern auch, um für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren.“ 

Pierre-Enric Steiger, Präsident der Björn Steiger Stiftung, betont die gute Zusammenarbeit mit dem Sportbund Rheinhessen in Verbindung mit der wichtigen Unterstützung für die Sportvereine vor Ort: „Ob Freizeit-Sportler oder Profi - auch im Sport ist ein plötzlicher Herz-Notfall weiter verbreitet, als den meisten Menschen bewusst ist. Ein unvermittelter Herz-Kreislaufstillstand ist in Deutschland die dritthäufigste Todesursache. Ein erfolgversprechender Weg, mehr Menschenleben zu retten, ist die Ausstattung von Vereinen mit lebensrettenden Laien-Defibrillatoren sowie die Schulung von mehr Ersthelfern in Wiederbelebungsmaßnahmen, damit sie den Vereinsmitgliedern vermitteln, wie sie Leben retten können. Deshalb sind wir froh und dankbar, dass sich der Sportbund Rheinhessen für unser Herzsicher-Projekt engagiert und dies finanziell unterstützt. Es ist großartig, dass sich so viele Vereine daran beteiligen und dafür sorgen, dass ihre Mitglieder im entscheidenden Moment richtig handeln können.“ 

„Als gesetzliche Krankenkasse ist es uns eine Herzensangelegenheit, Präventionsmaßnahmen zu unterstützen und einen gesunden Lebenswandel mit ausreichend Bewegung zu fördern. Trotz aller Vorsorge ist ein Ernstfall nie ausgeschlossen – dann können Defibrillatoren oftmals Leben retten“, so Tobias Palm, Regionalleiter „Länger besser leben.“ Alzey-Worms bei der BKK24.