Julian Weber und Oliver Schwarz bei der Landessportlerwahl ganz vorne
13. Januar 2025Gesa Krause bei den Frauen, Julian Weber bei den Männern und die Zweitliga-Fußballer des 1. FC Kaiserslautern bei den Teams heißen die Gewinner der 2024er Landessportlerwahl des Landessportbundes Rheinland-Pfalz (LSB). Den Trainerpreis erhielt Oliver Schwarz vom RV Mainz-Ebersheim. Insgesamt 6.329 Personen hatten sich an der Abstimmung beteiligt. Die Ehrung fand in Verbindung mit dem LSB-Neujahrsempfang am Sonntagnachmittag mit 100 Gästen aus Sport und Politik in der Gonsberg Lounge in Mainz statt.
Bei den Männern setzte sich Speerwerfer Julian Weber vom USC Mainz im Voting durch. Der vierfache Deutsche Meister und amtierende Vize-Europameister hatte im olympischen Speerwurf-Finale von Paris zwei 87-Meter-Würfe hingelegt und erreichte in einem hochklassigen Wettbewerb Platz sechs. Weber vereinte 21,2 Prozent der Stimmen auf sich und gewann damit knapp vor dem gehörlosen Sportschützen Erik Hess (GSC Frankenthal/21,0 Prozent). Den Preis nahm sein Vater Thomas entgegen, da Julian sich im Trainingszentrum in Kienbaum schon auf die nächsten Herausforderungen vorbereitete. „Ich bin so motiviert wie noch nie und freue mich extrem, wenn es jetzt wieder los geht“, verriet der frühere Handballer. „Ich möchte zeigen, was ich drauf habe und in der Welt ganz vorne mit dabei sein.“ Zum Sportler des Jahres gekürt worden zu sein, sei für ihn „eine riesengroße Ehre und Riesenmotivation – und eine Riesenanerkennung für die lange und harte Arbeit, die ich in diesen Sport stecke“. Erik Hess, der mit Fieber und Bronchitis das Bett hütete, hatte sich unter anderem mit dem Gewehr auf der 50-Meter-Distanz den Titel des Vize-Weltmeisters gesichert. Auf dem dritten Rang landete Titelverteidiger Fabian Vogel vom MTV Bad Kreuznach (19,4 Prozent). Vogel war bei den Olympischen Spielen in Paris der einzige deutsche Trampolinturner unter den besten 16 der Welt. Auf den Plätzen vier und fünf landeten Fußball-Nationalspieler Jonathan Burkardt von Mainz 05 mit 19,3 Prozent und Stabhochspringer Oleg Zernikel vom ASV Landau mit 19,0 Prozent. Zernikel war als einziger der Männer-Kandidaten persönlich in Mainz vor Ort und konstatierte: „Dieser Platz ist eine Bestätigung für mich, dass ich weiterhin auf dem richtigen Weg bin.“
Über den von der Jury zum elften Mal vergebenen Trainerpreis freute sich diesmal der erfolgreiche Kunstradsport-Coach Oliver Schwarz vom RV Mainz-Ebersheim, unter dessen Leitung die Teams aus dem Mainzer Stadtteil-Klub in die nationale und internationale Elite vorstießen und 2022 sogar den WM-Titel holten. Laudator Benedikt Bugner schwärmte von „Leidenschaft und Herzblut“ des Mannes, der nie nein sagen kann und quasi sein gesamtes Leben dem geliebten Radsport widmet.
LSB-Präsident Rudolf Storck freute sich mit den Gewinnern und betonte: „Unsere Vision ist ein Sportland Rheinland-Pfalz, in dem jeder seinen Platz findet und sich in seinen sportlichen Visionen verwirklichen kann.“ Gemeinsam wolle man „auch die nächsten 25 Jahre gestalten – mit Mut, Tatkraft und Teamgeist“. Dies bekräftigte auch Daniel Stich, Staatssekretär im Ministerium des Innern und für Sport. Mit vereinten Kräften gelte es sich dem Ziel zu nähern, „dass Rheinland-Pfalz das Sportland Nummer eins wird“. Die Überzeugung des früheren Handballers: Wer im Sport zu Hause sei, habe „das beste Entree für ein gelingendes Leben“. Lotto-Geschäftsführer Jürgen Häfner, früher selbst mal Staatssekretär, ergänzte: „Jeder in den Sport investierte Euro ist eine Investition auch die in Zukunft des Landes.“ Ministerpräsident Alexander Schweitzer verriet, mit dem Sportjahr 2024 verbinde er „ganz viele tolle sportliche Erlebnisse“. Aber auch die vielen Funktionäre im Hauptamt wie im Ehrenamt hätten einen großen Anteil an den herausragenden Erfolgen im Großen wie im Kleinen. Und dann legte der Ministerpräsident noch ein flammendes Plädoyer für eine Bewerbung um Olympische Sommerspiele in Deutschland ab. „Man muss auch größer denken“, betonte Schweitzer. „Olympische Sommerspiele würden dem Land und der Gesellschaft gut tun.“
Die Ergebnisse der Landessportlerwahl 2024 im Überblick:
Sportlerinnen
1. Gesa Krause (Silvesterlauf Trier) - 23,2 Prozent
2. Sophia Junk (LG Rhein-Wied) – 21,9 Prozent
3. Heike Albrecht-Schröder (GSV Neuwied) – 19,1 Prozent
4. Hannah Vester (TB Oppau) – 18,1 Prozent
5. Marie-Luise Schmitt (ESV Pirmasens) – 17,7 Prozent
Sportler
1. Julian Weber (USC Mainz) - 21,2 Prozent
2. Erik Hess (GSC Frankenthal) – 21,0 Prozent
3. Fabian Vogel (MTV Bad Kreuznach) – 19,4 Prozent
4. Jonathan Burkardt (FSV Mainz 05) – 19,3 Prozent
5. Oleg Zernikel (ASV Landau) – 19,0 Prozent
Teams
1. 1. FC Kaiserslautern (Fußball) - 23,8 Prozent
2. Gladiators Trier (Basketball) – 19,7 Prozent
3. JSV Speyer (Judo) – 19,5 Prozent
4. RV Mainz-Ebersheim (Kunstradsport) – 18,8 Prozent
5. FSV Mainz 05 (Fußball/Behindertensport) – 18,1 Prozent
Nachwuchsförderpreis männlich
Maximilian Brill (Ruderer von der RG Speyer)
Nachwuchsförderpreis weiblich
Messane Bräutigam (Radrennfahrerin vom RSV Rheinzabern)
Trainerpreis
Oliver Schwarz (Kunstradsport-Trainer des RV Ebersheim)