„Es läuft“ beim 17. Mainzer Laufkongress
10. November 2023Am 4. November versammelten sich Laufbegeisterte in der Turnhalle des Otto-Schott-Gymnasiums in Mainz, um am 17. Mainzer Laufkongress teilzunehmen. Dieses jährliche Event, das sich fest im Kalender vieler Laufinteressierten etabliert hat, zog rund 50 Teilnehmer*innen an, die sich der Faszination des Laufsports hingaben. Der Kongress richtete sich gleichermaßen an erfahrene Läufer*innen, die bereits Marathon-Erfahrung haben sowie an jene, die gerade erst ihre ersten Schritte in dieser aufregenden Welt machen wollen.
„Besonders am Laufkongress sind immer die Teilnehmer*innen, aber auch unsere Referent*innen. Die Qualität der Referent*innen zeigt sich einerseits in den spannenden Themen, aber andererseits noch viel mehr darin, dass sehr viele Teilnehmer*innen seit Jahren dabei sind und somit stets gerne zum Laufkongress wiederkommen“, so Sportbund Rheinhessen Präsident Klaus Kuhn bei der Begrüßung und Eröffnung des Kongresses.
Der Kongress begann mit drei wissenschaftlichen Vorträgen aus den Reihen des Sportinstituts der Johannes Gutenberg Universität Mainz. Diese Vorträge deckten ein breites Spektrum an Themen ab, die sowohl für Anfänger*innen als auch für erfahrene Läufer*innen von Interesse waren. Zum Start erläuterte Dr. med. Klaus Gerlach die Wichtigkeit des Mikrobioms und Säure-Basen-Haushalts – was jede*r Marathonläufer*in wissen sollte: „Ich möchte den Teilnehmer*innen Tipps auf den Weg geben, um ihre vorhandene Energie im Körper besser nutzen zu können, besonders beim Marathon-Lauf. Dazu gehört vor allem die Ernährung, die sehr komplex ist. Präventiv empfehle ich den Säure-Basen-Haushalt zu testen und eine Untersuchung auf das Mikrobiom vornehmen zu lassen. Das sind Grundlagen, um Hochleistungsfähigkeit im Sport entwickeln zu können“, so der Sportmediziner.
Darauf folgte Dr. Barlo Hillen, der bereits das dritte Mal als Referent beim Mainzer Laufkongress dabei war. Als Dozent in der Abteilung Sportmedizin, Prävention und Rehabilitation legte er den Fokus seines Vortrages auf wohldosiertes, regelmäßiges Ausdauertraining als Fundament eines gesundheitsförderlichen Lebensstils. Seine Take-Home-Message für die Teilnehmer*innen ist, dass körperliche Bewegung jeglicher Art, besonders das Laufen, ein wichtiger Faktor zur Gesundheitsförderung ist und auch schon geringe Belastungsumfänge dabei helfen, das mentale Wohlbefinden zu steigern. Um damit schon in der Theorie zu beginnen, durften sich die Teilnehmer*innen bereits während seines Vortrages etwas bewegen.
Um die Thematik des Laufens abzurunden, schloss Dr. Anne Huber, Leiterin der Fachdidaktik Leichtathletik, mit den Grundlagen des Laufens und der Optimierung der Lauftechnik ab. Hiermit legte sie bereits die Basis für den Praxisworkshop am Nachmittag, bei dem es gemeinsam mit Severin Zentgraf, Zehnkämpfer des USC Mainz, einen Einblick in die Vielfalt des Koordinationstrainings gab.
Nach den inspirierenden Theorievorträgen bot der Kongress den Teilnehmenden die Gelegenheit, das Gelernte in die Praxis umzusetzen. Drei praktische Einheiten ermöglichten allen ihr subjektives Belastungsempfinden mit Hilfe eines Pulsmessers und verschiedenen Methoden von Dr. Barlo Hillen zu verfeinern sowie wertvolle Tipps für ihr eigenes Training zu erhalten. Der Puls wurde beim faszialen Dehnen durch Sigrid Jassenkoff wieder langsam beruhigt, sodass die Läufer*innen zukünftig auch wissen, wie sie geschmeidiger Laufen können. „Es geht mir persönlich nicht um die reine Leistungssteigerung, sondern um die Gesunderhaltung. Dazu gehört eben auch die Elastizität und das Dehnen. Es ist wichtig, dass man gesund bleibt und eine Mind-Fullness im Sport entwickelt“, so Sigrid Jassenkoff, langjährige Referentin im Bereich Sportpraxis des Sportbundes Rheinhessen.
Nicht nur langjährige Referente*innen haben Tradition beim Mainzer Laufkongress, sondern auch der Messebereich und die Aussteller. Durch die seit vielen Jahren bestehende Kongresspartnerschaft mit den LEX-Laufexperten, konnten die Laufbegeisterten auch in diesem Jahr wieder vor Ort Schuhe anprobieren und sich fachmännisch beraten lassen. „Wir beobachten im LEX Laufladen oft, dass sich Neulinge scheuen eine Analyse oder Beratung zu machen. Dabei empfehlen wir Anfänger*innen immer eine professionelle Laufanalyse, auf deren Grundlage dann der passende Schuh gefunden werden kann“, berichtet Stephan Schweiger von den LEX Laufexperten. Dies bestätigt auch Dr. Barlo Hillen: „Ich empfehle eine sportmedizinische Leistungsdiagnostik, um den aktuellen Leistungsstand, optimale Trainingsbereiche festzustellen und außerdem ein eventuelles Risiko auszuschließen, was während körperlicher Belastung bestehen könnte.“
Ein besonderes Highlight war in diesem Jahr die erstmalige Teilnahme des Gutenberg Marathon Clubs Mainz e.V., der nicht nur aus seiner jahrelangen Marathon-Erfahrung berichten konnte, sondern auch ein weitreichendes Netzwerk für den Laufsport in Rheinhessen mitbringt. Insgesamt konnten sowohl Hobby-Läufer*innen als auch Erfahrene spannende neue Impulse für ihr Lauftraining gewinnen und neue Methoden ausprobieren.
„Ich war heute dabei, um mich im Bereich Lauftraining fortzubilden. Mein Highlight der Theorie-Vorträge war ganz klar der Vortrag von Dr. Klaus Gerlach zu Säure-Basen Haushalt und Mikrobiom, da aus meiner Sicht ein Thema das total unterschätzt wird und ich mich dazu definitiv noch weiterinformieren und Dinge anpassen möchte. Die Praxiseinheiten haben mir sehr gut gefallen, weil sie alle spannend und abwechslungsreich waren. Fasziales Dehnen hat mir persönlich am besten gefallen, weil ich tolle Anregungen rund ums Thema Dehnen im Zusammenhang mit dem Laufen bekommen habe, ich komme gerne wieder.“, berichtet Teilnehmerin Anna Lena Leifke, die zum 1. Mal beim Laufkongress dabei war.
Wer also auch gerne Laufen geht oder sich auf den nächsten Marathon vorbereiten möchte, sollte sich den Termin für den 18. Mainzer Laufkongress bereits im Kalender markieren: 9.11.2024