Comeback-Kampagne: Gutes Zeugnis für LSB und Sportbünde
12. Dezember 2023Nach dem massiven Mitgliederrückgang in 2020 von rund 54.000 weniger Menschen in den rheinland-pfälzischen Sportvereinen haben sich die Sportbünde Rheinland, Pfalz und Rheinhessen mit dem Landessportbund zusammengeschlossen: Die Mitgliedergewinnungskampagnen #Comeback der #Gemeinschaft (2021) und #Comeback der #Bewegung (2022) wurden gestartet.
Die Landesregierung stellte dem organisierten Sport für das Jahr 2022 zwei Millionen Euro zur Verfügung, um die Menschen im Land von den Vorteilen des Sporttreibens im Verein zu überzeugen. Nun liegen die Ergebnisse zur Evaluation der 2022er-Kampagnenrunde vor.
471 Vereinsvertreter*innen nahmen an der Umfrage teil und gaben ihr Feedback zur Kampagne. Die Vereine stellen den Organisatoren ein sehr gutes Zeugnis aus. Die Informationsbeschaffung war leicht möglich, die Fördersummen in der Höhe gut gewählt und die Betreuung durch die Mitarbeiter*innen in den Sportbünden sehr unterstützend. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgte durch die Hochschule Koblenz und das Team um den Sportökonomen Prof. Dr. Lutz Thieme. Neben den Rückmeldungen der Vereine setzten die Wissenschaftler auf sechs Interviews mit 14 Expert*innen aus den Sportbünden.
Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass 76,3 Prozent auch mindestens einen Antrag innerhalb der Kampagne gestellt haben. Dabei war der Förderbaustein I (15 Euro für jedes Neumitglied) der am stärksten nachgefragte. Fast alle (94,6 %) gaben an, die finanzielle Förderung für Neumitglieder in Anspruch genommen zu haben. Immer noch fast jeder zweite Verein (47,5 %) wählte den Baustein II (Förderung Aus- und Fortbildungen bei Übungsleiter*innen und Trainer*innen). Ziemlich genau ein Drittel (33,4 %) hat in der dritten Fördersäule (1.000 mal 1.000 Euro) eine gute Möglichkeit gesehen, den eigenen Verein in Sachen Mitgliedergewinnung positiv aufzustellen.
„Dass so die zur Verfügung stehenden Mittel von zwei Millionen Euro fast vollständig ausgeschöpft werden konnten, ist ein gutes Zeichen für unser aller Arbeit – beim LSB, in den Sportbünden und vor allem bei den Vereinen“, freut sich LSB-Präsident Wolfgang Bärnwick. Zudem sei es ein starkes Zeichen in Richtung aller politischen Entscheidungsträger*innen im Land. „Der Sport ist in der Lage, wirkungsvolle Kampagnen zu organisieren“.
Dass die Sportbund-Homepages (67,4 %) am häufigsten genannt wurden, wenn es um die Informationsbeschaffung der Vereine rund um die Comeback-Initiative ging, davon war auszugehen, finden die Vereine doch regelmäßig den Weg dorthin, um sich über Aus- und Fortbildungen, Förderungen/Zuschüsse oder die aktuellen Nachrichten rund um den jeweiligen Sportbund zu informieren. „Die Homepage ist der Nachrichten- und Informationskanal Nummer eins für unsere Mitglieder. Es ist schön, dies wissenschaftlich bestätigt zu wissen“, gibt sich Monika Sauer als Präsidentin selbstbewusst über die bisherige Kommunikationsstrategie in ihrem Sportbund Rheinland.
„Wir haben es geschafft, dass nicht nur das Geld bei den Vereinen angekommen ist. Auch die Kampagne selbst wurde von den Vereinen aufgegriffen und mit Leben gefüllt“, erklärt Rudolf Storck, Präsident im Sportbund Pfalz. „Wir stellen mit Zufriedenheit fest, dass das Comeback an der Basis angekommen ist!“
Die Kommunikationsmitarbeitenden in den Sportbünden waren sich einig, dass zukünftig bei der Förderung von ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen nicht nur Übungsleiter*innen und Trainer*innen berücksichtigt werden sollten. Auch Vereinsmanager*innen und Jugendleiter*innen sollten profitieren.
Die Förderung (Aus- und Fortbildungen) von Übungsleiter*innen und Trainer*innen (Baustein II) läuft noch bis 31.12.2023. „Unsere Vereine sollten die Chance bis zum Ende des Jahres nutzen und Lehrgangskosten bei uns einreichen. Wir gehen aktuell davon aus, dass jeder vollständig gestellte Antrag auch noch bezuschusst werden kann“, ruft Klaus Kuhn, Präsident des Sportbundes Rheinhessen, dazu auf, sich die noch zur Verfügung stehenden Fördergelder nicht entgehen zu lassen.
Das Comeback 2022 in Zahlen:
- 2.166 Vereine haben am #Comeback teilgenommen.
- 59.961 Neu-Mitglieder wurden gewonnen (Baustein I). Daraus ergibt sich eine Fördersumme von 899.415 Euro
- 1.248 Aus- und Fortbildungen konnten bezuschusst werden (Baustein II). Insgesamt wurden 144.773,43 Euro für diese Fördersäule verwendet.
- 498 Vereinsaktionen konnten mit bis zu 1.000 Euro unterstützt werden (Baustein III). Somit wurden 264.831,87 Euro an rheinland-pfälzische Vereine ausgezahlt.
- Im Gesamten wurden 1.524.079,13 Euro an Sportvereine überwiesen.