500 Milliarden Sondervermögen: RLP-Sport schließt sich klarem Appell des DOSB an

19. Juni 2025

Der Sport braucht dringend Unterstützung. Aktuell laufen im politischen Berlin die Verhandlungen zur Ausgestaltung des 500-Milliarden-Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaneutralität. Doch der organisierte Sport musste feststellen, dass Investitionen in die marode Sportinfrastruktur nach den bisherigen Planungen nicht möglich sein sollen. „Wir halten dies für einen großen Fehler“, betont LSB-Präsident Rudolf Storck. „Ein Sondervermögen ohne Sport ist eine vertane Chance für unser Land. Die größte Bürgerbewegung der Bundesrepublik wächst seit Jahren – und nun schwebt diese Drohung über den 28 Millionen Mitglieder der Vereine und Verbände.“ Der LSB wie auch die drei regionalen Sportbünde Rheinland, Pfalz und Rheinhessen fordern deshalb, großen Ankündigungen auch große Taten folgen zu lassen, um die Glaubwürdigkeit in die neue Regierung zu erhalten.

Ehrenamt unterstützen

„Eine Milliarde verteilt auf eine Legislaturperiode für dringend notwendige Strukturverbesserungen sind nicht üppig“, so die einhellige Meinung. „Den Sport aus diesem Programm jedoch ganz auszuschließen, ist fatal.“ Der organisierte Sport in Rheinland-Pfalz, der größten zivilgesellschaftlichen Bewegung unseres Landes, appelliert daher an die Politik, sich in der parlamentarischen Beratung dafür einzusetzen, die Sportinfrastruktur als förderfähigen Bereich im Sondervermögen zu verankern und das ehrenamtliche Engagement, das in weiten Gebieten einen Organisationsgrad von 40 Prozent und mehr in der Bevölkerung aufweist, zu schützen und zu unterstützen.

Fragen an die Politik

Noch könne sich die Politik für die Vereine und Verbände sowie die vielen Sportler*innen einsetzen. „Bleibt es allerdings bei der Entscheidung fragen wir uns ernsthaft, wer die Gesellschaft stabil halten soll und wer die Integrations- und Inklusionsmaßnahmen in Deutschland kostengünstig und ehrenamtlich umsetzen wird“, ist sich der organisierte Sport in RLP einig und fragt die Politik: „Wollen Sie das alles aufs Spiel setzen, in dem Sie den Sport aus wichtigen Programmen aussperren und ihn zum Zaungast im Spiel der Milliardenstrukturanpassungen machen?“

Stau von 42 Milliarden Euro

Viele Sportstätten in Rheinland-Pfalz seien sanierungsbedürftig, teilweise marode und nicht mehr zukunftsfähig – weder energetisch noch barrierefrei noch funktional. Am 28. Oktober bei der Wahlarena am Bundesstützpunkt in Zweibrücken könne sich die Politik überzeugen, in welch desolatem Zustand sich diese Sportstätte befindet und warum eine Sanierung bis zum heutigen Tag nicht möglich war. Dies sei jedoch nur eines von vielen Beispielen – nicht umsonst liegt der geschätzte Sanierungsbedarf aller Sportstätten in Deutschland bei 42 Milliarden Euro.

Wichtiges Signal

Das im Koalitionsvertrag angekündigte Programm einer Bundesmilliarde für den Sport sei ein wichtiges politisches Signal. Wirkung werde es jedoch nur dann zeigen, wenn Länder und Kommunen in die Lage versetzt werden, ihre Förderanteile an Investitionen in die Sportinfrastruktur mithilfe des Sondervermögens zu leisten – und dafür rechtlich und finanziell die nötigen Voraussetzungen erhalten. Doch genau das sei nach bisherigen Planungen der Bundesregierung nicht möglich.

"Wir schauen genau hin"

Daher lautet der Appell des organisierten Sports in RLP: „Setzen Sie sich dafür ein, dass der Sport in den Ausführungsgesetzen zum Sondervermögen explizit als förderfähiger Bereich aufgenommen wird. Der Gesetzgeber auf Bundesebene und die Länder im Bundesrat müssen diesen Impuls gemeinsam setzen – im Sinne eines starken und nachhaltigen Sports in Deutschland im Sinne einer starken Zivilgesellschaft im gemeinnützigen Bereich. Wir versprechen Ihnen: Wir schauen genau hin, wer unser Anliegen hört.“